Pinguine sind niedlich, tollpatschig und einer der Höhepunkte einer Reise in die Antarktis.
Sie laufen neugierig entlang der Brandung, watscheln an ihren Brutplätzen herum und fliegen wie Raketen durch die Wellen.
Insgesamt leben von den 17 Pinguinarten acht Arten in der Antarktis und auf den subantarktischen Inseln.
Viele fragen sich, wo man sie genau sehen kann.
Hier habe ich eine Anleitung dazu geschrieben, von Reisen zu den süßen Adeliepinguinen bis zu den Rockstars der Antarktis – den Kaiserpinguinen.
1. Adeliepinguine
Nur zwei Pinguinarten in der Antarktis sind echte Polarpinguine, die nirgendwo sonst auf dem Planeten vorkommen. Adeliepinguine sind ein Mitgled in dem kleinen Club und erfüllen mit ihren niedlichen schwarz-weißen Frackgefieder alle Anforderungen an einen süßen Pinguin.
Der französische Polarforscher Dumont d'Urville hat sie 1837 nach seiner Frau Adèle benannt. Heute sind Adeliepinguine die am weitesten verbreitete Pinguinart in der Antarktis.
Wo kann ich Adeliepinguine sehen?
Adeliepinguine leben überall entlang den Küsten der Antarktis. Sie sind stark vom Meereis abhängig und kommen auf der Antarktischen Halbinsel in eher kleinen Gruppen oder einzeln vor.
Ihre Anzahl und die Chance, sie zu sehen, nimmt weiter in Richtung Süden zu. Das eisbedeckte Weddellmeer ist ein idealer Ort, um die antarktische Pinguinart zu sehen. Es gibt zum Beispiel auf Paulet Island eine riesengroße Adeliepinguin Brutkolonie.
Aber für die größte Anzahl von Adelies müssen Sie ins Rossmeer fahren, das jährlich nur wenige Hundert Reisende erreichen. Am Kap Adare sind die historischen Hütten der Polarforscher Sir Ernest Shackleton und Carsten Borchgrevink von einer Brutkolonie umgeben, in der eine halbe Million Adeliepinguine leben.
2. Eselspinguine
Von allen Pinguinarten in der Antarktis sehen Sie Eselspinguine am häufigsten. Er ist leicht erkennbar, weil er der einzige antarktische Pinguin mit einem leuchtend rotorangen Schnabel ist.
Die Eselspinguine sind an Land sehr ruffreudig. Man kann ihre Kolonien schon von Weitem hören. Zu den Rufen während der Fortpflanzungszeit gehören laute trompetenartigen Rufe, die zu der deutschsprachigen Bezeichnung Eselspinguin geführt haben.
Eselspinguine sind auch die drittgrößte und die am schnellsten schwimmende Pinguinart.
Wo kann ich Eselspinguine sehen?
Eselspinguine sind die am weitesten nördlich lebende Pinguinart in der Antarktis. Sie kommen vorwiegend auf der Nordspitze der Antarktischen Halbinsel und auch auf den Falklandinseln vor.
Sie brüten auf der Antarktischen Halbinsel auf felsigen Landschaften und bauen einfache Nester aus Kieselsteinen. Die Männchen und Weibchen ziehen dort gemeinsam ein bis zwei Küken auf einmal auf.
Aber sie sind sehr anpassungsfähig. Auf Südgeorgien kommen Eselspinguine auch vor. Sie bauen auf der Insel ihre Nester nicht aus Kieselsteinen, sondern aus Schlamm und Tussac-Gras. Mit einer der klassischen Seereisen zur Antarktischen Halbinsel haben Sie die beste Chance, einen Eselspinguin zu sehen.
3. Zügelpinguine
Zügelpinguine erkennen Sie sehr an ihrem schwarzen Streifen am Hals, der wie der Zügel von einem Pferd ausschaut. Zwei andere Namen für Zügelpinguine sind deswegen Kinnriemenpinguine und Ringelpinguine.
Sie sind kleiner und schlanker als andere Antarktispinguine. Aber dafür gehören Zügelpinguine zu den geselligsten Pinguinarten.
In ihren Kolonien geht es besonders laut zu. Sie werfen ständig ihre Köpfe zurück, um ihre Artgenossen anzuschreien. Sie gelten deswegen auch als die streitlustigste Pinguinart in der Antarktis.
Wo kann ich Zügelpinguine sehen?
Von den 7.500.000 Zügelpinguin-Brutpaaren leben geschätzt 5.000.000 auf den Südlichen Sandwichinseln. Die abgelegenen Inseln werden leider selten besucht. Wer sich erreicht, sieht alleine auf der aktiven Vulkaninsel Zavodowski rund 1,5 Millionen Zügelpinguine.
Zügelpinguine dringen auch weit in den Ozean vor und sitzen oft auf den ersten Eisbergen, die Sie nach der Überquerung der Drake-Passage oder der Scotia-See sehen. Das macht sie zu den großen Vorboten des 7. Kontinents.
Sie brüten auch in geringer Zahl auf Südgeorgien. Man kann ihnen auch rund um Elephant Island begegnen. Die meisten anderen Zügelpinguine leben im Westen und im Norden der Antarktischen Halbinsel. Damit gehören sie zur Pinguinart in der Antarktis, die Sie mit einer hohen Wahrscheinlichkeit mit einer der klassischen Antarktis Expeditionskreuzfahrten sehen werden.
4. Königspinguine
Königspinguine sind die zweitgrößte und eine der markantesten Pinguinarten in der Antarktis. Die großen Pinguine schauen mit ihrem grauen Anzug und orangen Schnabel unglaublich elegant aus.
Der ungewöhnliche Brutzyklus der Königspinguine kommt Besuchern in der Antarktis sehr entgegen. Normalerweise schlüpfen Küken von anderen Pinguinarten ab Mitte Dezember bis Januar.
Bei Königspinguinen ist das anders. Anstatt in jeder Saison ein oder zwei Küken aufzuziehen, ziehen sie alle drei Jahre zwei Küken auf. Einige Küken schlüpfen früh in der Saison und andere später.
Das hat zur Folge, dass Sie mit dem Besuch einer Brutkolonie in allen Jahreszeiten flauschige Königspinguin Küken mit den charakteristischen braunen Mänteln sehen werden. Sie sind eines der Traummotive von Fotografen in der Antarktis.
Wo kann ich Königspinguine sehen?
Eine kleine Anzahl Königspinguine lebt auf den Falklandinseln und in einer Kolonie auf Feuerland in Patagonien.
Aber der mit großem Abstand beste Ort für den Besuch von Königspinguinen ist Südgeorgien. Die Hälfte aller Königspinguine lebt auf der subantarktischen Insel. Sie kommen hier in einer Masse vor, die den normalen Naturgesetzen zu widersprechen scheinen.
Alleine in der St. Andrews Bay auf Südgeorgien leben mehr 300.000 Königspinguine dicht gedrängt an den Stränden mit Robben und Seeelefanten zusammen. Am Himmel kreisen Wanderalbatrosse. Im Meer schwimmen Wale. Im Hintergrund ragen schroffe, schneebedeckte Berggipfel auf. Südgeorgien ist eines der größten Naturspektakel auf unserem Planeten.
Allen, die genug Zeit haben, empfehle ich immer eine der großen Expeditionsrouten mit dem Besuch von Südgeorgien, für einen kompletten Eindruck von der Tierwelt und den Naturlandschaften der Antarktis.
5. Goldschopfpinguin (Makkaroni)
Goldschopfpinguine sind die Schickimickis in der Tierwelt der Antarktis. Sie tragen auffällig gelbe Kämme, die wie komische Augenbrauen aussehen. Sie haben der Pinguinart auch ihren englischen Namen "Macaroni penguin" gegeben. Abgeleitet aus dem Slang des 18. Jahrhunderts steht "Macaroni" für einen englischen Gentleman, der extravagante Mode von der Grand Tour aus Italien mitgebracht hat.
Wenn Sie einen Goldschopfpinguin suchen, sollten Sie auch immer in die Höhe schauen, nicht nur auf den Boden und ins Wasser. Ihre scharfen Krallen machen sie zu ausgezeichneten Kletterern, die gerne an den Seiten von steilen Klippen nisten.
Seltsam ist, dass Goldschopfpinguine zwei Eier legen, von denen eines 40 % kleiner ist als das andere und nicht ausgebrütet wird. Biologen haben noch immer nicht ganz verstanden, weshalb Goldschopfpinguine das machen.
Wo kann ich Goldschopfpinguine sehen?
Goldschopfpinguine sind die weltweit am weitesten verbreitete Pinguinart. Sie sind keine echten Pinguine der Antarktis und leben vorwiegend in der Subantarktis. Südgeorgien ist eine ihrer Hochburgen. Auf der Insel befinden sich die größten Goldschopfpinguin-Kolonien.
Sie brüten auch auf Elephant Island und an einigen abgelegenen Orten auf den Südlichen Shetlandinseln. Kleine Kolonien befinden sich auch auf den Inseln an der Südspitze von Südamerika.
Auch von den Falklandinseln werden gelegentlich brütende Goldschopfpinguine gemeldet. Aber die höchste Chance einen Goldschopfpinguin zu sehen, haben Sie mit einer Reise inklusive Südgeorgien.
6. Felsenpinguine
Felsenpinguine gehören zur Tierwelt der Subantarktis. Sie verirren sich selten auf den Kontinent Antarktika. Der englische Namen Rockhopper Penguin (Felshüpfer) passt meiner Meinung nach besser zur kleinsten Pinguinart in den polaren Gewässern. Sie leben nicht an der Küste, sondern sind richtige Bergsteiger. Sie springen aus der Brandung und bauen ihre Nester auf Klippen.
Ihr Aussehen ähneln den Goldschopfpinguinen. Felsenpinguine haben aber einen schwarzen Büschel auf ihren zitronengelben Kammfedern, die sich seitlich am Kopf entlang schlängeln.
Sie brüten zwar zwei Eier aus, ziehen aber nur ein Küken groß, das im Februar oder März flügge wird. Damit ähneln sich auch den Goldschopfpinguinen, die zwei Eier legen, aber nur eines ausbrüten.
Wo kann ich Felsenpinguine sehen?
Der beste Ort für die Beobachtung von Felsenpinguinen sind die Falklandinseln. Sie nisten auf der Inselgruppe häufig zusammen mit Schwarzbrauenalbatrossen in West Point.
Felsenpinguine sind auch auf einigen der abgelegensten Reiseziele in der Subantarktis und im Atlantik verbreitet. Dazu gehören Felsenpinguine auf Tristan da Cunha im Atlantischen Ozean, der weltweit abgelegensten Insel.
Der Südliche Felsenpinguin brütet auch in Argentinien und Chile, mit Brutkolonien um Kap Hoorn in Südamerika und auf den nahe gelegenen Inseln.
7. Magellanpinguine
Magellanpinguine sind nach dem Entdecker Ferdinand Magellan benannt. Er hat sie 1519 auf seiner Reise rund um den Süden von Chile und Argentinien gesehen. Sie gehören zur Tierwelt von Südamerika und der Subantarktis.
Die Pinguinart ist eng mit den Galápagos-Pinguinen, den Humboldt-Pinguinen und den Afrikanischen Pinguinen verwandt. Sie leben nicht im Eis, sondern bevorzugen Inseln mit einer dichten Vegetation, die ihnen Schutz vor Raubtieren aus der Luft bieten.
In der Nähe von Menschen sind Magellanpinguine scheu und suchen Schutz in ihren Nisthöhlen. Sie kennen Menschen im Vergleich zu den anderen Pinguinen in der Antarktis besser.
Wo kann ich Magellanpinguine sehen?
Magellanpinguine kommen hauptsächlich in Patagonien und auf den Falklandinseln vor, aber sie wurden auch auf Südgeorgien und den Südlichen Shetlandinseln schon vereinzelt gesehen.
Alleine auf den Falklandinseln leben mehr als 100.000 Brutpaare. Aber das ist wenig im Vergleich zu Argentinien mit etwa 650.000 und Chile mit etwa 600.000 Brutpaaren.
Alle der sieben ersten Pinguinarten, vom Adeliepinguin bis zum Magellanpinguin, können Sie mit einer Seereise entlang der großen Expeditionsroute in der Antarktis sehen – also einer Reise mit den Falklandinseln, Südgeorgien und der Antarktischen Halbinsel.
Nur die achte Pinguinart, die Rockstars der Antarktis, leben weit abseits der Reiserouten.
8. Kaiserpinguine
Zum Schluss komme ich zur größten und außergewöhnlichsten Pinguinart in der Antarktis – den Kaiserpinguinen.
Ihr angeborenes Charisma macht sie zu einem enormen Anziehungspunkt für Reisende, die einmal Pinguine in der Antarktis sehen möchten. Sie sind die Rockstars der antarktischen Pinguine.
Durch ihre Hauptrolle in der mit einem Oscar ausgezeichneten Dokumentation "Die Reise der Pinguine" und im Zeichentrickfilm "Happy Feet" haben Kaiserpinguine auch die Meinung der Welt dazu geprägt, wie Pinguine ausschauen sollten.
Kaiserpinguine sind auch die wahren Meister der rauen Natur in der Antarktis. Sie sind so widerstandsfähig, dass sie die lange, dunkle und unvorstellbar kalte Winterzeit auf dem Meereis verbringen können.
Wo kann ich Kaiserpinguine sehen?
Die Vorliebe der Kaiserpinguine für das Meereis führt dazu, dass sie sich an Orten aufhalten, die nur von wenigen Expeditionsschiffen angefahren werden können.
Sie verirren sich selten in die Nähe der Routen der klassischen Seereisen in die Antarktis. Einen Kaiserpinguin auf der Antarktischen Halbinsel zu sehen, wäre ein riesengroßes Glück.
Wenn Sie Kaiserpinguine sehen möchten, ist der sicherste Weg eine Expeditionsreise zur Insel Snow Hill Island in der Weddellsee. Dort lebt die weltweit nördlichste Kaiserpinguin-Brutkolonie.
Sie ist auch die am einfachsten zu erreichende Kaiserpinguinkolonie. Aber die Reisen sind alles andere als einfach. Die Insel ist abgelegenen und die Reisen sind nur zum Beginn der Saison im November möglich. Später ziehen die Kaiserpinguine wieder auf das Eis hinaus.
Die Belohnung für die Seereise ist immens: Sie sehen eine Kolonie mit mehr als 10.000 Kaiserpinguinen mit den süßen flauschigen grauen Küken. Sie sind im Frühsommer der Antarktis zu watschelnden Federbällen mit einer unbeschreiblichen Niedlichkeit herangewachsen.
Sie gehören damit zu den wenigen Hundert Reisenden, welche einen Kaiserpinguin jährlich in der Antarktis sehen. Das ist eine der weltweit seltensten Tierbegegnungen.
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