Blick in eine Zeitkapsel: Reise zu Scott’s Hut in Cape Evans

Scott’s Hut am Cape Evans in der Antarktis

Scott’s Hütte ist eine Erinnerung an die Glanzzeit der Polarforscher.

Der britische Polarforscher Robert Falcon Scott hat die Hütte an der Nordküste von Cape Evans während der Terra-Nova-Expedition von 1910 bis 1913 genutzt. Er kam später tragisch am Rückweg vom Südpol ums Leben.

Später wurde seine Hütte von 1915 bis 1917 von Mitgliedern von Shackleton’s Expedition als Winterquartier genutzt.

Ein Reisegast von ArcticDesire.com hatte das große Glück, Scott’s Hut während einer Halbumrundung der Antarktis zu sehen.

Hier sind seine Bilder aus Scott’s Hut in Cape Evans

Regale und Kochtöpfe in Scott’s Hütte.

Die Hütte schaut frisch verlassen aus.

Scott’s Hütte Hütte ist seit 1917 verlassen. Erst 1956 hat ein US-Expeditionsteam die Hütte aus dem Schnee ausgegraben. Der Schnee und das Eis haben sie perfekt konserviert.

Sie befindet sich noch immer in einem bemerkenswerten Erhaltungszustand und enthält tausende Artefakte.

Obwohl einige Souvenirs im Jahr 1956 mitgenommen wurden, ist Scott’s Hütte weitgehend so geblieben, wie sie 1917 war. Das macht sie zu einer Zeitkapsel aus der frühen Zeit der großen Polarforscher.

Der Antarctic Heritage Trust hat mehr als 11 000 Artefakte vor Ort im Rahmen von einem siebenjährigen Programm konserviert.

Ein ausgestopfter Kaiserpinguin liegt neben einer Ausgabe der „The lllustrated London News“

Ausgestopfter Kaiserpinguin in Scott’s Hütte.

Das Bild wurde 2023 gemacht. Ich schreibe den Beitrag im Jahr 2024. Es sind seitdem 107 Jahre vergangen.

Nichts repräsentiert für mich besser, wie viel Zeit und wie viele Jahre in der Hütte vergangen sind, als der ausgestopfte Kaiserpinguin. Das Eis hat den Inhalt der Hütte perfekt konserviert.

Wer die Hütte erreicht, sieht einen Ort, der in der Zeit eingefroren ist.

Schwarzweiß-Bilder aus einer anderen Zeit, von Katzen bis Frauen

Schwarzweiß Bilder an der Wand in Scott’s Hütte

Es gab schon vor mehr als 100 Jahren Cat Content.

In der Hütte haben während der Zeit von Scott 25 Männer alleine gelebt.

Ich frage mich, wer die Frauen auf den Bildern sind.

Freundinnen? Haben sie die Bilder in einer Zeitung gefunden? Frauen, Schwestern?

Auf dem Tisch haben die Crews von Scott und Shakleton gegessen

Der lange Esstisch in Scott’s Hütte.

Das ist der große Esstisch in der Mitte der Hütte. Hier hat sich die Crew von Scott und von Shakleton zum Essen getroffen.

Ich stelle mir gerade eine kalte Polarnacht vor. Was sie wohl gemacht haben? Sie waren damals weiter weg von der Zivilisation als alle anderen Menschen auf der Erde. 

Auch heute erreichen nur wenige Hundert Menschen das abgelegene Rossmeer in der Antarktis mit einer Expeditionskreuzfahrt. Mehr Menschen sind im Jahr 2023 auf den Gipfel des Mount Everests gestiegen.

Es ist schwer, auf der Erde weiter weg von der Zivilisation zu kommen.

Regale mit Lebensmittel und Getränken aus dem Jahr 1917

Regale und Kochtöpfe in Scott’s Hütte.

Es gab damals nichts in der Antarktis. Damals wurde alles in die Antarktis mitgenommen, was nicht gejagt werden konnte.

Die Flaschen und Schachteln mit Lebensmitteln sind das letzte Mal im Jahr 1917 genutzt worden. 

Lebensmittelkonserven und Robbenfleisch sind noch vorhanden. Die Menschen mussten damals essen, was das Eis hergegeben hat.

Das Robbenfleisch sieht noch frisch aus. Es hat aber schon einen gewissen Geruch.

Wissenschaftliche Instrumente, wie sie vor mehr als 100 Jahren genutzt wurden

Ein Tisch mit chemischen Ausrüstungsgegenständen in Scott’s Hütte.

Scott wollte nicht nur den Südpol erreichen. Er wollte auch Daten aus der Antarktis sammeln.

Kisten mit Proviant, die Entdecker wollten einmal zurückkehren

Kartons mit Proviant in Scott’s Hütte

Ich frage mich, ob die Kisten noch voll sind und ob die Entdecker noch einmal zurückkehren wollten?

Sie war damals die größte Hütte im Rossmeer und ein idealer Ausgangspunkt für Forschungsreisen. Aber nach dem Tod von Scott und dem Ausbruch des 1. Weltkriegs ist das Interesse an dem Teil der Welt abgeflacht.

Die Schlafplätze waren einfach. 25 Mitglieder von Scott’s Crew lebten in der Hütte.

Schlafplatz in Scott’s Hütte.

In der Hütte stehen Stockbetten. Während der Zeit von Scott haben sich 25 Männer die Hütte geteilt.

Sie ist zwar die größte Hütte der frühen Polarforscher in der Antarktis. Aber es muss trotzdem eng gewesen sein.

Leider unscharf. Aber es gab schon damals Fahrräder am Ende der Welt

Ein Fahrrad hängt an einer Wand in Scott’s Hütte.

Ein Fahrrad am Ende der Welt? Das ist eines der Motive, dass mich am meisten überrascht hat.

Scott hat Schlittenhunde, Motorschlitten und Ponys in die Antarktis mitgenommen. Aber ein Fahrrad?

Jede Ecke der Hütte ist eine Zeitkapsel aus der frühen Zeit der Polarforscher

Ein Regal mit Gebrauchsgegenständen in Scott’s Hütte.

Interessant sind auch die kleinen Details in der Hütte.

Wofür wurden damals die Schnüre verwendet? Welches Kleidungsstück ist das genau auf dem Bild?

Welches Tier das wohl war? Ich bin mir nicht sicher.

Skelett am Bord in einem Vorraum in Scott’s Hütte

Das Skelett auf dem Bild könnte von einem Schlittenhund stammen. Tiere haben viel Arbeit in der Antarktis geleistet. Scott wollte mit Ponys aus der Mandschurai und Motorschlitten den Südpol erreichen.

Roald Amundsen hat auf Schlittenhunde gesetzt und den Wettlauf zum Südpol schlussendlich gewonnen.

Die Ponys von Scott haben das kalte Wetter nicht überstanden. Die Ersatzteile für die Motorschlitten sind ihm ausgegangen. Seine fünfköpfige Crew hat die Ausrüstung mit der eigenen Körperkraft auf Schlitten zum Südpol gezogen.

Das ist es auch, was Scott vermutlich das Leben gekostet hat. Sie waren ausgezehrt.

Scott mit der zweiten Gruppe, die den Südpol erreicht hat

Rober Falcon Scott am Südpol in der Antarktis mit Oates, Bowers, Scott, Wilson und Evans.

Die zweite Gruppe Menschen am Südpol: Oates, Bowers, Scott, Wilson und Evans.

Die Gruppe von Scott hat nach Roald Amundsen den Südpol erreicht. Dort hat sie ein Zelt mit einer norwegischen Flagge und einer Nachricht von Amundsen erwartet. Das Rennen war verloren. Es muss ein Desaster gewesen sein. Alle die Jahre der Vorbereitung waren umsonst.

Das Foto vom 17. Januar 1911 zeigt die Enttäuschung im Gesicht von Scott und seinen Männern. Sie haben den Rückweg vom Südpol nicht überlebt.

Er wusste, dass er es nicht mehr schaffen wird und hat folgende Botschaft für die Nachwelt geschrieben:

Wir sind Risiken eingegangen, wir wussten, dass wir sie eingegangen sind; die Dinge haben sich gegen uns gewendet, und deshalb haben wir keinen Grund zur Klage, sondern beugen uns dem Willen der Vorsehung, entschlossen, bis zum Schluss unser Bestes zu geben … Hätten wir überlebt, so hätte ich eine Geschichte über die Zähigkeit, die Ausdauer und den Mut meiner Gefährten zu erzählen, die das Herz eines jeden Engländers gerührt hätte. Diese groben Notizen und unsere toten Körper müssen die Geschichte erzählen, aber sicher, sicher wird ein großes, reiches Land wie das unsere dafür sorgen, dass diejenigen, die von uns abhängig sind, angemessen versorgt werden.

Das Grab von Scott in der Antarktis

Grab von Scott Wilson und Bowers in der Antarktis

Die Leichen von Edward Adrian Wilson, Henry Robertson Bowers und Robert Falcon Scott wurde am 12. November 1912 von einem Suchtrupp entdeckt.

Scott hat ein Tagebuch geführt. Aufgrund der Eintragungen wird vermutet, dass Scott am 29. März 1912 oder möglicherweise einen Tag später gestorben ist. Die Lage der Leichen im Zelt, deutet darauf hin, dass er zuletzt starb.

Tryggve Gran aus dem Suchtrupp hat die Szene folgendermaßen beschrieben:

„Schneebedeckt bis über die Tür, mit Scott in der Mitte, halb aus seinem Sack … der Frost hatte die Haut gelb und durchsichtig gemacht … ich habe noch nie etwas Schlimmeres in meinem Leben gesehen. „

Das letzte Lager von Scott am Rückweg wurde zu seinem Grab. Seine Aufzeichnungen und seine persönlichen Gegenstände wurden geborgen. Ein Haufen aus Schnee wurde über dem Zelt mit den Leichen errichtet.

Neben den Leichen lagen 16 kg Glossopteris-Baumfossilien, die sie auf Handschlitten mitgeschleppt hatten. Sie sind die ersten jemals entdeckten antarktischen Fossilien, die beweisen, dass die Antarktis einmal warm gewesen sein musste.

Robert Falcon Scott in seiner Hütte in Cape Evans am 7. Oktober 1911

Robert Falcon Scott schreibt auf einem Tisch in seiner Hütte in Cape Evans.

Scott arbeitet in seiner Hütte.

Neuseeland und das Vereinigte Königreich haben seit den 1970er-Jahren Schnee und Eis von der Hütte entfernt.

Scott’s Hut wurde 2008 in die Liste der World Monuments Watch aufgenommen. Sie wurde auch auf Vorschlag Neuseelands und des Vereinigten Königreichs auf der Konsultativtagung des Antarktisvertrags als Historische Stätte oder Denkmal der Antarktis ausgewiesen.

2016 hat der New Zealand Antarctic Heritage Trust das gesamte Haus konserviert und fotografiert. Auf der Webseite des Trusts befinden sich noch mehr historische Bilder aus Scott’s Hut.  Es wurde auch eine virtuelle Tour von Cape Evans erstellt.

Die historischen Bilder im Blogbeitrag stammen von Scott und seiner Crew. Sie sind inzwischen gemeinfrei nutzbar.

Die Bilder im Blogbeitrag aus dem Inneren der Hütte stammen von einer Antarktis Seereise mit dem Expeditionsschiff Le Commandant Charcot.

Le Commandant Charcot vor Scotts Hut in Cape Evans in der Antarktis

Expeditionsschiff Le Commandant Charcot vor Scott’s Hut.

Die Le Commandant Charcot ist der stärkste Polareisbrecher für Expeditionskreuzfahrten.

Sie fährt als eines von nur wenigen Schiffen in ​das abgelegene Rossmeer. ​Die Seereisen dauern rund 30 bis 33 Tage. Sie fangen in Argentinien an und enden in Neuseeland. Es gibt nur alle ein bis zwei Jahre einen Reisetermin für maximal 200 Passagiere.

Zur Buchung einer der Reisen beraten wir Sie kostenfrei. Sie können uns direkt anrufen oder einen kostenfreien Rückruf vereinbaren.

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Thomas Mooslechner

Thomas ist der Gründer von ArcticDesire.com und teilt hier sind persönlichen Erfahrung, Experten-Tipps und Ratschläge für eine Reise in die Arktis und Antarktis.
Manuel Pomorin
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